Eingebettet in die reizvolle fränkische Weinlandschaft, verbindet Schweinfurt auf beeindruckende Weise Industrie & Kunst, Tradition & Moderne.
Ein bisschen Namenskunde
Inmitten des Fränkischen Weinlands, umrahmt von Rhön, Steigerwald und Hassbergen, liegt die ehemals freie Reichsstadt Schweinfurt. Schweinfurt… ja, auch die Schweinfurter selbst hatten ein gespaltenes Verhältnis zum Namen ihrer Stadt. So haben sich einheimische Historiker und Heimatforscher bis heute darum bemüht nachzuweisen, wie die Stadt zu ihrem Namen kam. Und – nein, der Name Schweinfurt stammt nicht daher, dass zu irgendeinem Zeitpunkt Schweine über eine „Furt“ im Main getrieben wurden. Vielmehr entwickelte sich der Name aus den Bezeichnungen „Suinuurde, Suinfurt, Swinvordi, Sweinvort und schließlich Sweinfurt“. So gehen die heutigen Schweinfurter gelassen und humorvoll mit ihrem Stadtnamen um. Deutlich wurde das mit der Aktion „Schweinfurt hat Schwein“. Über 80 lebensgroße, individuell künstlerisch gestaltete Schweinefiguren bereicherten die Stadt mit ihrem sympathischen, vielfältigen und liebenswerten Aussehen. Somit war klar, dass ein Schwein das Maskottchen des Landesturnfestes 2019 in Schweinfurt werden muss.
Ein bisschen Stadtgeschichte
1234 wurde Schweinfurt erstmals als Freie Reichsstadt erwähnt, bereits 791 ist die erste urkundliche Erwähnung des Namens „Schweinfurts“ vorzufinden. Die Reichsfreiheit zeugt von frühen Privilegien und Freiheiten, die die Bürger genießen konnten, und auch heute darf sich Schweinfurt kreisfreie Stadt nennen. Als ein Zeichen der langen Eigenständigkeit Schweinfurts kann das historische Rathaus an der Südseite des Marktplatzes bewundert werden. Es wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut und gilt als eines der wichtigsten profanen Renaissance-Bauwerke Süddeutschlands.
Schweinfurts „Dichterfürst“
Dreht man dem Rathaus den Rücken zu, hat man direkten Blick über den Marktplatz zum Rückert-Denkmal. Friedrich Rückert (1788-1866), bekannter Dichter und Orientalist, ist ein berühmtes Kind der Stadt, und auch ihm lag schon damals seine Heimatstadt am Herzen: „Von allen Ehren mir am meisten wert ist die, womit die Vaterstadt mich ehrt.“ Heute kann man die Stadt auf den Spuren Friedrich Rückerts entdecken: Im Zentrum liebevoll sanierte Ecken und Winkel der Altstadt mit wundervoll renovierten Fachwerkhäusern und Gassen.
Einladung zum Stadtspaziergang
Großzügig angelegte Fußgängerzonen und der Marktplatz laden zum Bummeln, aber auch zum Verweilen ein. Zahlreiche malerische Wege vom Motherwell-Park durch den Philosophengang entlang der einstmaligen Stadtbefestigung im Osten bis zur erhaltenen Stadtmauer in Richtung Main tragen zur fröhlich gelösten Atmosphäre bei. Wer über die Maxbrücke den Main überquert, gelangt zu den Schweinfurter Wehranlagen. Entlang des völlig naturbelassenen Naturschutzgebietes „Saumain“ kann man viele Schweinfurter an den Liegewiesen und Spielplätzen oder beim Joggen und Radfahren antreffen.
Einladung für Aktive
Noch mehr Naturgenuss und Vergnügen für die ganze Familie gibt es im Wildpark an den Eichen im Norden der Stadt. Der 18 Hektar große Park mit 43 Tierarten bietet zahlreiche kostenlose Attraktionen für Jung und Alt. Nach Streichelzoo, Kneippbecken und verschiedenen Themenspielplätzen kann man sich in der Waldschänke oder bei einem Picknick stärken, um danach weiteren Sportmöglichkeiten im kühlen Waldgebiet nachzugehen. Direkt um die Ecke befindet sich das Sport- und Freizeitbad Silvana. Wer das kühle Nass liebt, ist auch am Schweinfurter Baggersee gut aufgehoben. Der öffentliche Badesee mit angrenzendem Wald lädt mit zahlreichen Grillplätzen, Sportfeldern, Tretbootverleih und einem Kletterwald zu einem entspannten Tag im Grünen ein.
Schweinfurt bewegt die Welt!
Erfindungen, die die Menschen bis heute in Bewegung halten, stammen aus Schweinfurt: Kugel- und Wälzlager und das moderne Fahrrad mit Freilaufnabe haben hier ihren Ursprung, auch die Ferrari-Kupplung im Rennwagen von Michael Schuhmacher entstand in den Köpfen Schweinfurter Tüftler. Bis heute ist die Kugellagerindustrie in Schweinfurt stark vertreten. Dies veranlasst auch die Hochschule für angewandte Wissenschaften in Schweinfurt ihre Schwerpunkte unter anderem auf Maschinenbau, Elektrotechnik oder Wirtschaftsingenieurwesen zu legen.
Partyzone Schweinfurt
Daneben wird in Schweinfurt auch gerne gefeiert. Egal ob das Schweinfurter Volksfest mit Adrenalinkick auf den Fahrgeschäften der Schausteller und großem Abschlussfeuerwerk oder das Stadtfest im August, bei dem die ganze Innenstadt zur Partylocation mit Livemusik, fränkischen Spezialitäten und urgemütlichen Wein- und Biergenuss wird – Unterhaltung für die ganze Familie steht im Vordergrund. Beim Straßenmusikfestival „Pflasterklang“ des KulturPackt e. V. singt und klingt es an jeder Ecke der Innenstadt und auch das inzwischen deutschlandweite Musikfestival „Honky Tonk“ hat in Schweinfurt seinen Ursprung genommen.
Schweinfurts Kulturlandschaft
Die Verbindung von Kunst und Industrie wird vor allem beim alljährlichen „Nachsommer“ deutlich in Einklang gebracht. Im Kesselhaus der ZF Friedrichshafen AG findet ein grenzüberschreitendes Festival unterschiedlichster musikalischer Stile und Genres in der Umgebung des Schweinfurt prägenden Industrieflairs statt. Mit bis zu 4000 Gästen ist es ein fester Bestandteil der fränkischen Kulturlandschaft.
Weitere Besuchermagnete gefällig? Das Theater zieht mit seinem anspruchsvollen Spielplan auf höchstem Niveau ein überregionales Publikum an. Die Bamberger Symphoniker, feste Häuser wie zum Beispiel das Bayerische Staatsschauspiel aus München oder Ballett-Compagnien aus St. Petersburg gastieren regelmäßig in Schweinfurt. Die Kunsthalle, das umgebaute Ernst-Sachs-Bad, ist ein Zentrum für zeitgenössisches Kunstschaffen in Süddeutschland und das Domizil der städtischen Galerie. Von November 2013 bis März 2014 war hier mit der „Sammlung Gunter Sachs“ das Who’s who der internationalen Kunstgeschichte mit Werken unter anderem von Dalí, Andy Warhol und Max Ernst zu sehen. Ein architektonisches Meisterwerk, das bis heute internationale Aufmerksamkeit erregt, stellt seit 2000 das Museum Georg Schäfer dar. Der eindrucksvoll moderne Bau versteht es perfekt, sich in die historische Umgebung der Altstadt einzufügen. Es beherbergt die bedeutendste Privatsammlung der Kunst des 19. Jahrhunderts aus dem deutschsprachigen Raum. Somit steht das Museum Georg Schäfer in einer Reihe mit der Tate Gallery (London), Nationalgalerie (Berlin) oder der Pinakothek (München). Schweinfurt ist heute längst nicht mehr nur eine Industriestadt, sondern eine Stadt, in der Kunst, Kultur, bemerkenswerte Architektur, Wissenschaft und Tradition erlebbar sind.
„Mighty dogs“ und „Schnüdel“ bewegen Schweinfurt - Zwei Mannschaften auf Landesniveau!
Die Spiele der beiden erfolgreichen Schweinfurter Sportteams auf dem Eis und Rasen begeistern die Fans. Der Icedome des ERV Schweinfurt e. V. im Nordwesten der Stadt beherbergt das Eishockeyteam „Mighty Dogs“, die in der Saison 2018/19 in der Landesliga Bayern regelmäßig für spannende und mitreißende Spiele sorgen. Der Traditionsverein 1. FC Schweinfurt 05 e. V. wird von den Schweinfurtern nur liebevoll „Schnüdel“ genannt. 1974 waren sie Gründungsmitglied der 2. Fußball-Bundesliga und sind bis heute im Willy-Sachs-Stadion erfolgreich. Ein herausragender Sportler und Kind der Stadt Schweinfurt ist Fabian Sagstetter. Mit der deutschen Faustball-
Nationalmannschaft wurde er u. a. bereits Weltmeister, Sieger bei den World Games und darf sich aktuell deren Kapitän nennen. Sein Heimatverein TV Schweinfurt-Oberndorf 1862 e. V. ist seit Jahren nicht aus der Bundesliga zu denken und ist ebenfalls eine Bereicherung für die Schweinfurter Sportlandschaft.
Die Sportstadt Schweinfurt zeichnet sich durch 72 Sportvereine mit über 21.000 Mitgliedern, 23 Sportplätzen und 17 Sporthallen aus. 400 lizenzierte Übungsleiter und eine Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern ermöglichen ein lebendiges Sport- und Vereinsleben. Solcher Erfolg und Engagement wird mit der jährlichen Sportgala der Stadt Schweinfurt gewürdigt!